Rundgang durch St. Petersburg

peterpaul.JPG (55237 Byte) Als erstes haben wir die Peter und Paul Festung besucht,das älteste Bauwerk der Stadt. Hier ist auch vor drei Jahren die letzte Zarenfamilie beigesetzt worden. Hier liegen aber auch alle anderen bekannten und nicht so bekannten Zaren und Zarinnen. Die Kirche gab uns einen ersten Eindruck von dem was uns noch an unermesslichen Luxus und Kunstfertigkeit  erwarten würde. Die Anlage ist von außen noch etwas renovierungsbedürftig, aber innen erstrahlen die Kirchen, Säle und Museen in ungeahntem Glanz.
isaak.JPG (76166 Byte) Wie fast alles war auch die Isaak Kathedrale beeindruckend. Auf den ersten Blick wirkt sie wegen ihrer massigen Form garnicht so groß. Wenn man aber die ameisengroßen Menschen unter der dicken vergoldeten Kuppel sieht, ändert man schnell seine Meinung. Von außen besticht die ungewöhnlich symetrische Kirche durch Ihre riesigen roten, 17m hohen Granitsäulen und die (echt) goldene Kuppel. Im Inneren dominiert neben Gold das Grün und Blau der Malachit- und Lapislazulisäulen. Die Ikonostase und der gesamte Innenraum ist mit gewaltigen Mosaiken geschmückt, die auf die Entfernung wie Gemälde aussehen. In der Kirche ist eine Ausstellung über die Renovierungsarbeiten zu sehen. Außerdem bekommt man in der Kirche und nur hier, einen Kunstband über die Isaak Kathedrale.  
jordantreppe.JPG (286574 Byte) Natürlich muß man in die Eremitage.Alleine hier könnte man sich eine ganze Woche aufhalten und man hätte noch nicht alles gesehen. Wir begannen unseren Rundgang in den Prunkräumen des Winterpalastes. Über diese unglaubliche Paradetreppe gelangt man in die oberen Säle. Da ich hier eh nicht alles beschreiben kann, nur einige Auszüge: Wirklich sehenswert sind die alten Meister. Hier hängen Bilder der berühmtesten Maler, aber bestimmt die einzigartigsten, die ich je gesehen habe, besonders die von Rubens. Natürlich bekommt man auch nicht alle Tage einen Leonardo da Vinci zu sehen. Aber die beiden ausgesprochen kleinen Madonnenbilder bedürfen doch einiger Erklärungen bis man Ihren Reiz erkennt.Außerdem ist immer ein riesiges Gedränge vor den Bildern. Sehr hübsch auch die französische und spanische Malerei. Auch den in Marmor gemeißelten Voltaire fand ich sehr sehenswert.
blutskirche.JPG (57040 Byte) Die Erlöserkirche, auch Blutskirche genannt, sieht aus wie eine Kopie der Moskauer Basiliuskathedrale. Natürlich ist sie im gleichen Stil erbaut, aber die Petersburger Variant ist bis in das letzte Mosaiksteinchen restauriert worden, während die Moskauer immernoch dem Verfall preisgegeben ist. Der Eintritt ist mit DM 25,-- ungewöhnlich hoch, allerdings werden mit diesen Geldern die weiteren Reastaurierungen bezahlt. Überhaupt gibt es in Rußland immer zwei Preise, den für Russen und den für Touristen, der teilweise bei dem 10-fachen liegt. Allerdings bewegen sich die Touristenpreise auf dem Niveau deutscher Eintrittspreise und die Preise für Russen sind eher symbolisch. Ich denke das ist angesichts der unglaublichen Armut in der 95% der Russen leben gerechtfertigt. Viele Reisende fühlen sich zwar ausgenommen wie die Weihnachtsgänse. Aber da man für sein Geld ausgesprochen viel zu sehen bekommt, kann ich dem nicht zustimmen. 
kanal.JPG (129137 Byte) Sehr lohnend ist bei gutem Wetter auch eine Fahrt durch die Kanäle.Einige Orte kann man erst richtig vom Wasser aus sehen. Man sieht wo Rasputin ins Wasser gestoßen wurde, man kann durch den Winterkanal unter der Eremitage durchfahren, den Kreuzer Aurora umschiffen und nach Neu-Holland fahren. Vom Wasser aus hat man auch einen schöneren Blick auf die Paläste und ihre Parks.
tschaikowskij.JPG (54043 Byte) Auch wenn man kein Grufti ist, ist der Besuch der Friedhöfe am Alexander-Newski-Kloster empfehlenswert. Auf diesem recht kleinen Friedhöfen liegen die bekanntesten russischen Persönlichkeiten, neben den Baumeistern der Stadt, Rossi und Quarenghi, auch bekannte Künstler wie Tschaikowski, Dostojewskij, Glinka und Borodin. Von der Straße aus kann man schon die goldene Kuppel des Mausuleums eines reichen Kaufmanns sehen. Viele Gräber haben die kunstfertigsten Grabskulpturen, wie dieses von Tschaikowskij.
maler.JPG (44918 Byte) Einen Tag sollte man sich zum Erkunden der Stadt reservieren. Auf dem Newski Prospekt kann man prima flanieren. Vorher sollte man sich allerdings in einschlägigen Reiseführeren über die Lage der Geschäfte und Passagen informieren, da viele von der Straße nicht einsichtig sind oder hinter Baugerüsten verschwunden sind. Hier möchte ich besonders den Reiseführer von Dumont für DM 19,80 empfehlen, der die Sehenswürdigkeiten und sonstige sehenswerte Orte in Rundgängen durch die Stadt beschreibt. Auf  dem Newskij kann man sich auch gut und günstig von Straßenmalern portaitieren lassen. Ansosten kann man außer Souveniers, wie Matrioschkas, Lackmalerei, Bernstein, Holzschnitzereien und Stickereien, eigendlich nichts kaufen. Die Preise für importierte Waren sind unglaublich hoch. Ebenso würde ich nicht empfehlen Kaviar mitzunehmen. Er ist entweder teuer oder von schlechter Qualität. Wer meint er müßte unbedingt was schmuggeln, sollte sich nachher über eine Lebensmittelvergiftung nicht beschweren.
newabrücke.JPG (72220 Byte) Was man sich sparen kann, ist die nächtliche Pilgerei zu den Nachts öffnenden Newabrücken. Es wird zwar nicht dunkel, aber dämmerig. Außerdem sollte man dann auf der richtigen Seite sein, weil man natürlich bis zum Schließen der Brücken nicht wieder zurück kommt. Es sei denn man fährt mit der U-Bahn. Das würde ich jedoch auch nur Leuten empfehlen, die Russisch lesen und/oder verstehen können. Ansonsten ist eine Odyssee durch den Petersburger Untergrund vorprogramiert. Das macht Nachts um eins aber sicher auch keinen Spaß. 
 

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